Das Versprechen der Liebe by Alissa Johnson

Das Versprechen der Liebe by Alissa Johnson

Autor:Alissa Johnson [Johnson, Alissa]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical
ISBN: 9783802589775
Google: 6XfVngEACAAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-07-02T22:00:00+00:00


15

Noch Jahre später würde Evie bei der Erinnerung an das, was als Nächstes geschah, lachen müssen und sich fragen, was um alles in der Welt in sie gefahren war, etwas so Kindisches, Kleinliches und Unüberlegtes zu tun, wie den dunklen und gefährlichen James McAlistair in einen schmutzigen Teich zu werfen.

Aber genau das tat sie. Sie beugte sich einfach vor, legte ihm die flache Hand auf den Rücken und versetzte ihm einen kräftigen Stoß, sodass er kopfüber in das grüne, schleimige Wasser kippte.

Obwohl sie nicht genau wusste, warum sie es getan hatte – abgesehen davon, dass sie ziemlich entrüstet darüber war, naiv genannt zu werden –, war Evie sich schon damals sicher, dass sie es nie bereuen würde. Keine Minute lang.

Er fiel mit einem lauten Platschen hinein, und für den Bruchteil einer Sekunde verschwand er in dem trüben Wasser. Dann kam er wieder hoch. Er tauchte nicht keuchend oder fluchend auf oder tat etwas, was sie selbst vermutlich getan hätte, wenn jemand sie ins Wasser geworfen hätte. Er erhob sich geschmeidig und beinahe anmutig. Dann stand er nur da und sah sie an.

Abgesehen von seiner nicht ganz so idealen Reaktion fand Evie es köstlich, absolut köstlich, den ungemein unerschütterlichen McAlistair bis zur Brust in einem Teich stehen zu sehen, tropfnass von Kopf bis Fuß. Das Wasser rann ihm in Strömen aus dem dunklen Haar, auf seiner Schulter lag eine lange, dünne Pflanze, und etwas Schwarzes und Klebriges verunzierte seine rechte Wange. Während er sie weiter anstarrte, die dunklen Augen zu Schlitzen verengt, wischte er es langsam mit dem Handrücken weg.

»Möchten Sie Ihre Meinung über mich vielleicht noch einmal überdenken?«, fragte sie honigsüß und wich klugerweise in Richtung Ufer zurück.

»Kommen Sie her, Evie.«

Sie verbiss sich ein Lachen und trat von der Anlegestelle weg. »Wollen Sie zu Ihrer Liste von Komplimenten auch noch ›einfältig‹ hinzufügen?«

Er antwortete nicht. Stattdessen sah er sie unverwandt an und begann ohne Hast, aber entschlossen, zum Ufer zu waten – auf sie zu.

Sie tänzelte weiter vom Wasser weg, und ein erstes Lachen entschlüpfte ihr. »Sie haben kein Recht, verärgert zu sein, wissen Sie. Sie haben mich beleidigt.«

»Ich sagte, Sie seien zart.« Er erreichte das schlammige Ufer.

Vorwurfsvoll zeigte sie mit dem Finger auf ihn. »Genau.«

Langsam und bedächtig kam er auf sie zu. Sie kreischte, ließ die Hand sinken und ergriff etwas verspätet die Flucht.

Weit kam sie nicht.

Er hielt sie von hinten fest und schlang die Arme um sie, zog sie rückwärts an seine Brust und hob sie hoch, dann ging er auf das Wasser zu.

»Nein! Halt!« Sie zappelte und strampelte, aber Protest wird selten ernst genommen, wenn Gelächter im Spiel ist, und sie lachte so heftig, dass sie die Worte kaum herausbrachte.

Er ging bis zum Ende der Anlegestelle und ließ ihre Füße über den Rand baumeln. »Können Sie schwimmen?«

Sie zögerte kurz. »Nein.«

»Lügnerin.«

Er grinste und sprang vom Steg.

Sie hatte nur noch Zeit zum Schreien oder Luftholen und entschied sich fürs Luftholen.

Dann war sie unter Wasser. Es war nicht so kalt, dass ihr die Luft wegblieb, aber es fehlte nicht viel dazu, und als er sie wieder an die Oberfläche brachte, keuchte, lachte und fluchte sie.



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